prinzipien

Euer himmlischer Vater weiß, daß ihr das alles braucht. Euch aber muß er zuerst um sein Reich und seine Gerechtigkeit gehen, dann wird euch alles andere dazugegeben. Sorgt euch also nicht um morgen.
Mt 6,33f.

Ich habe wie ein guter Baumeister den Grund gelegt. Ein anderer baut darauf weiter. Aber jeder soll darauf achten, wie er weiterbaut. Einen anderen »Grund« (fundamentum) kann niemand legen als den, der gelegt ist: Jesus Christus.
1 Kor 3,10f.

Israels »Erwählung«, seine Gottfähigkeit, zeigte sich in dieser besonderen Unfähigkeit: nämlich in der Unfähigkeit, sich von geschichtsfernen Mythen oder Ideen trösten zu lassen. Eben das möchte ich Israels „Armsein vor Gott“ nennen, seine „Armut im Geiste“, die Jesus seligpries.
J.B. Metz/T.R. Peters, Gottespassion (1991), 28f.

Einfach ist eine »Spiritualität«, wenn sie die unterschiedlichen Felder pastoralen Handelns übergreift und in der Personmitte des Seelseorgers zu bündeln vermag; realitätsbezogen, wenn sie nicht aus dem Seelsorgsalltag herausführt, sondern in ihn hinein, d.h. ihn genauer wahrnehmen und lebendiger, neugieriger, gelassen zu erleben hilft; kritisierbar ist sie, wenn sie sich den Erfahrungen, die gegen sie sprechen, nicht durch fromme Sprüche entzieht, sondern bereit ist, sich mit neuen Erfahrungen selber zu wandeln: Spiritualität muss zu etwas taugen.
R. Zerfaß, Menschliche Seelsorge (1985), 7f.

Als Volk Gottes ist die Kirche mystisch. Eine unmystische Kirche kann nicht Volk Gottes sein. Je mystischer unsere Kirche ist, desto geschwisterlicher wird sie sein. Je mystischer unsere Kirche ist, desto politischer wird sie sein. 
Paul M. Zulehner, Das Gottesgerücht (²1987), 64

Gottesdienste brauchen gläubige Tiefe, Ehrfurcht vor dem Heiligen, spirituelle Dichte, Ruhe, Schweigen und Besinnung, Bereitschaft, sich Gott so auszusetzen, dass er uns das Ichbezogene und sozial Vereinzelte wandeln kann zu „einem Leib“. 
Passauer Pastoralplan (2000), 10

Die Kirche muß sich noch mehr ändern, um gerade dadurch sie selber zu bleiben. Und sie wird bleiben, was sie sein soll, wenn sie bei dem bleibt, der ihr Ursprung ist: wenn sie bei allem Fortschreiten und Sichverändern diesem Jesus Christus treu bleibt. Dann nähmlich wird sie eine Kirche sein, die näher bei Gott ist und zugleich näher bei den Menschen. Dann werden Katholiken mit ihrer Betonung der Tradition evangelischer werden und zugleich Protestanten mit ihrer Betonung des Evangeliums katholischer, und beide werden so – und dies ist entscheidend – christlicher werden. 
H. Küng, Was in der Kirche bleiben muss (1973), 49f.

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